FALLOUT 76 – COMMUNITY-SPOTLIGHT: FALLOUT FIVE-0

Nach dem Fall der Bomben wurde Appalachia zum Ödland. Eine tödliche Seuche verwüstete das Land, Tiere mutierten, Nahrung und Wasser wurden verstrahlt, üble Kreaturen zogen durch die Welt. Die Hoffnung auf das Überleben der Erdbewohner schien gering. Dann öffnete sich Vault 76 – und Appalachia wurde vielen eine neue Heimat. Die Menschen schlossen sich zu Gruppen zusammen, arbeiteten an gemeinsamen Zielen, bauten das Land wieder auf und eroberten es sich zurück.

Auftritt Fallout Five-0: Eine von Spielern gegründete Gruppe von Respondern, die diesen Monat in unserem Community-Rampenlicht steht.

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Ray und Lucy Middlethon spielen schon ihr ganzes Leben lang. Ray fing mit Pong auf einem Schwarz-Weiß-Fernseher an, und Lucy auf dem Commodore 64. „Ich liebe die Geschichten von Videospielen, wie Menschen zahllose kreative Ideen zusammenfügen, um ihren Traum zum Vergnügen anderer Wirklichkeit werden zu lassen. Als Erwachsene haben wir diese Faszination mit unseren eigenen Kindern geteilt, und manchmal spielen wir mit Freuden als Familie“, sagt Lucy.

Sie teilen ihre Leidenschaft nicht nur mit ihren Kindern – mit den Fallout Five-0 erreichen sie heute auch zahllose Spieler auf PlayStation und über Social Media.

Fallout 76 ist nicht das erste Fallout der beiden. Ray beschäftigt sich mit der Reihe seit ihren Anfängen im Jahr 1997, als ihm ein College-Freund das Spiel zeigte. „Ich war immer mehr an Action als an RPGs oder rundenbasierten Spielen interessiert, aber die Vorstellung, in einer postnuklearen Welt zu leben, war einfach spannend“, sagt er.

Lucy teilt dieses Gefühl mit Fallout 3. „Ich mochte das Konzept der Erkundung einer postapokalyptischen Welt, aber ich wollte mehr als nur ein Spiel im Horde-Stil. Mit seiner Hommage an das klassische 1950er-Science-Fiction-Genre und dem Ausloten der menschlichen Natur saugte mich Fallout 3 einfach total ein. Und dann war da noch diese fantastische Dosis traditioneller amerikanischer Kultur, und ich versank nur allzu bereitwillig in dieses Spiel und blickte nie mehr zurück.“

Mit der Veröffentlichung von Fallout 76 konnten die beiden endlich gemeinsam Fallout erleben. Wir fragten Lucy und Ray, wie die Fallout Five-0 zustandekamen. „Es ist total witzig, auf diese Frage zu antworten, denn während wir liebend gern sagen würden, dass wir von der B.E.T.A. weg die Fallout Five-0 aus der Taufe heben wollten, ist die Geschichte nicht so tiefschürfend. Wir starteten das Spiel zu fünft in der B.E.T.A., spielten gemeinsam und erledigten Quests. Es war in der ersten Woche oder so, dass wir alle über die Responder-Questreihe stolperten und die Boot-Camp-Blues-Responder-Uniform erhielten. Wir zogen sie an und befanden uns zufällig nahe einer Bar, also machten wir ein Foto von uns allen in dieser Uniform. Es war einfach so cool, uns fünf da in der gleichen Uniform zu sehen. Ray lachte und meinte, wir wären die Five-0, weil das so Slang-mäßig nach Polizei klang, aber auch, weil wir fünf Leute waren. Lange Rede, kurzer Sinn: Ray stellte das Foto auf eine Fallout-Facebook-Seite, und darunter explodierten die Kommentare und Reaktionen. Die Leute sagten, ‚OMG, wir können ja sogar tote Fraktionen rollenspielen‘, und von da an hatte es uns erwischt. Wir wurden eine Rollenspielgruppe, die sich den Respondern widmete.“

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Was ist Fallout Five-0 genau?

“Die Fallout Five-0 sind eine Rollenspielgruppe in der Welt von Fallout 76, die auf der Responder-Fraktion basiert. Wir sind eine Gaming-Community, die sich der Gestaltung von Ingame-Erlebnissen für unsere Spieler und die Fallout-Community insgesamt verschrieben hat“, antworten Ray und Lucy.

Die Five-0 agieren nicht nur im Spiel. „Wir setzen auf Multimedia wie unsere Website, Videos und Machinima, um die Immersion von Spielerquests, Rollenspiel und Narration zu erweitern, die über Events im Spiel entsteht. Diese Events diktieren die Richtung der Geschichten, die wir erzählen. Ganz so, als ob ein ‚Choose your own adventure‘-Spielebuch auf D&D trifft.“

Sowas auf die Beine zu stellen, ist keine kleine Sache. „Das ist eine Teamleistung, die eine Tabellenverwaltung für Anwärternummern, einen Kalender für Aufnahmetermine, einen Discord-Channel für kurze Ankündigungen und schnelle Kommunikation sowie einen Stab von Verantwortlichen erfordert, die uns bei bestimmten Aspekten unterstützen – zum Beispiel Mentoring, Akquise und sogar Requisiten und Kostüme fürs Filmen.“

Seit ihrer Gründung ist die Gruppe gewachsen, es fällt leicht, neue Mitglieder zu finden. „Allgemein ist es so, dass die Leute uns entweder beim Rollenspielen im Spiel erleben und ihr Interesse äußern, oder dass sie unsere Inhalte auf Social Media sehen und neugierig werden.“

Zu den Fallout Five-0 zu stoßen, ist ein relativer simpler Prozess, sobald potenzielle Mitglieder von der Truppe Kenntnis nehmen. „Egal, wie jemand sich an uns wegen einer Mitgliedschaft wendet, der Prozess ist immer derselbe. Wir bitten zukünftige Mitglieder, das Anwärtersystem auf unserer Website zu verwenden, um den Prozess zu starten. Anschließend wird eine Termin für eine Begegnung im Spiel zwischen den Mitgliedern und dem interessierten Spieler festgelegt. Es gibt mehrere dieser Begegnungen, mit der Waffenkammer als Hintergrund, um sich in der Rolle der Spielcharaktere mit dem jeweiligen Spieler auseinanderzusetzen. Das gibt jedem eine ganze Reihe von Möglichkeiten, sich kennenzulernen und ein bisschen mehr über die Geschichte und die Persönlichkeiten der Charaktere zu erfahren.“

Das Management der Five-0 kostet die beiden unter der Woche viele Stunden, weshalb sie aktuell nur auf PlayStation 4 zugange sind. Lucy ist die Anführerin der Ingame-Community und verbringt drei bis sechs Stunden pro Abend an vier bis fünf Tagen pro Woche im Spiel. Trotzdem verlieren sie nie den Spaß daran, denn für Ray und Lucy ist das Erstellen von Inhalten via Rollenspiel Entspannung. „Quest-Videos oder Machinima zu machen, ist meine Art, zu entspannen und mit Fallout 76 Spaß zu haben, und zwar mit jedem meiner Charaktere“, sagt Ray.

Wir fragten Ray und Lucy, ob sie uns nicht ein bisschen was über die Charaktere erzählen könnten, die sie spielen. Ray spielt zwei Rollen: Commander Connor Johns (in Anlehnung an seinen Lieblingsfilm, den ersten Terminator), der „als überzogener Helden-Charakter anfing, aber durch das Rollenspiel und die Events, die Five-0 erlebte, abgebrühter wurde und ein bisschen abgestumpft ist. Er glaubt an das ultimative Gute, aber was es bedarf, es zu erreichen, ist ein paar Mal ziemlich durcheinander geraten. Diese Figur wurde auch von ‚CHAD: A Fallout 76 Podcast‘ aufgegriffen. Ich spiele aber auch einen beseelteren, fröhlicheren Charakter, Lt. Dutch Walker, einen ehemaligen Watoga-Willy's-Stripper. Ihr könnt auf unserem YouTube-Kanal ein paar Videos von ihm finden.“

Lucy verfolgt bei ihren Charakteren einen anderen Ansatz. „Da wäre zunächst einmal Korinne Anders. Je nachdem, wo man sie erlebt, ist sie entweder Field Commander Anders (in der Welt von Five-0) oder Lt. Anders (in ‚CHAD: A Fallout 76 Podcast‘). Sie ist die rechte Hand von Commander Johns – und seine Verlobte. Ursprünglich war sie Unfallchirurgin in Vault 76, hat sich aber an das Leben draußen angepasst und ist nun Sanitäterin und Diplomatin von Five-0. Wenn der Commander unterwegs ist, dann wird sie als seine Stimme akzeptiert. Ich spiele auch einen Feuerteufel namens Grace O'Malley, eine ehemalige Fallenstellerin der Raider, die der Überzeugung ist, dass sie einen anderen Weg nehmen sollte, als den, der sich vor ihr erstreckt. Und dann ist da noch Changeling, eine mysteriöse, mit Informationen handelnde Figur, die zu mehreren Charakteren in verschiedenen Rollenspielgruppen Kontakte hat.“

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Die Handlungsstränge von Five-0 sind mit vielen verschiedenen Gruppen verknüpft, und viele laufen seit dem Debüt der Truppe in der B.E.T.A. Auf die Frage nach ihrer Five-0-Lieblingserinnerung, teilt Lucy einen emotionalen Moment mit uns. „Ein solcher Moment hängt mit dem tragischen Ende eines unserer Handlungsstränge zusammen. Ein Mitglied beschloss, am Ende der Geschichte ihren Charakter zu töten, und als Ergebnis gab es für diesen Charakter eine Beerdigung im Spiel. Für Anders war das besonders schmerzhaft, weil der Charakter ihr bester Freund gewesen war, und nun musste sie eine Trauerrede halten.“

Aber nicht alle Erinnerungen sind so düster. „Ich glaube, das bislang Denkwürdigste ist ganz einfach die Community von Spielern, die ich kennengelernt habe – innerhalb von Five-0 ebenso wie außerhalb der Gruppe davon. Keine Community gleicht der von Fallout 76.“

Auch Ray hat schöne Erinnerungen an die Community. „Meine Lieblingsanekdote stammt aus unserer Frühzeit, als wir uns um Anti-Griefing und die Ordnung im Ödland kümmerten und eine unserer Rollen darin bestand, Spielern dabei zu helfen, ihren ‚Gesucht‘-Status wieder loszuwerden. Wir boten solchen Spielern an, sie zu töten, um ihren ‚Gesucht‘-Status zu entfernen. Wir bewachten dann ihre fallengelassenen Tüten und gaben ihnen ihre Kronkorken zurück. Als wir mal selbstbewusst in das Gebiet eines gesuchten Spielers spazierten und unsere Absicht äußerten, gab es keine Antwort. Wir wanderten ins offene Gelände, und einer von uns fragte: ‚Wo ist dieser Spieler?‘ Und als die taktischen Genies, die wir sind, blickten wir natürlich alle in dieselbe Richtung. Aus dem Nichts hörten wir schließlich: ‚Ich stehe hinter euch.‘ Bumm, er hätte uns alle fertigmachen können, und wir machten einen unglaublich unfähigen Eindruck. Zum Glück war er ein guter Kerl und letztlich halfen wir ihm.“

Seit der Veröffentlichung ist Fallout 76 gewachsen und wurde durch Wastelanders erweitert, das eine vollkommen neue Art bietet, das Ödland mit menschlichen NPCs zu erleben. Wir haben gefragt, wie Wastelanders sich auf Five-0 und deren Geschichten ausgewirkt hat. „In puncto Inhalte hat Wastelanders die Community mit mehr Storys und Rollenspiel versorgt. Wir nutzen Foundation als Sammelpunkt, wobei wir uns in unserem Ingame-Rollenspiel häufig auf dortige Schlüsselfiguren beziehen und sie ebenso oft in unseren eigenen Quests nutzen. Wir denken immer noch, dass sich die Geschichte von Fallout 76 in der Hand der Spieler befindet, dass sich die NPCs und die Veränderungen, die Wastelanders mit sich gebracht hat, wie ein natürlicher Fortschritt der Zeitlinie anfühlen und uns alle dabei unterstützt, das Storytelling weiterzuentwickeln.“

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So wie Fallout 76 ist auch Five-0 im Hinblick auf die Inhalte gewachsen. Aktuell schreibt und produziert die Gruppe eine Ingame-Serie, die auf YouTube veröffentlicht wird. Sie heißt „Redemption Fall“ und versammelt Gäste wie Kenneth Vigue von „CHAD: A Fallout 76 Podcast“ oder Pete Hines, Bethesdas Senior Vice President of Marketing and Communication. Die Serie schildert die Geschichten ihrer Figuren, taucht ab in deren Hintergrund von vor dem Krieg und erzählt, wie sie sich zusammenfanden. Jede Episode ist eine gewaltige Produktion, mit Ablaufplänen, Requisiten, Schauplatzbeschreibungen und mehr. Die Spieler nehmen ihre Szenen auf und schicken Ray und Lucy dann ihre Sprachaufnahmen, die von diesen in die Episoden eingearbeitet werden.

All die Mühe lohnt sich, denn jede Episode ist faszinierend und aufregend anzusehen. Ihr findet sie auf dem Fallout Five-0-YouTube-Kanal.

Wollt ihr euch Fallout Five-0 anschließen? Das geht ganz einfach! Guckt auf der Fallout Five-0-Webseite in den Enlistment-Bereich. Dort können alle Interessierten ein Anwärter-Treffen ausmachen, wo eine erste Interaktion zwischen ihnen und Community-Mitgliedern im Spiel stattfindet.

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für uns genommen habt, Ray und Lucy! Wir finden es toll, wie viel Zeit und Leidenschaft ihr in die Fallout Five-0 investiert, und wir können es kaum erwarten, mehr Inhalte von euch zu sehen.